Sojus TM

Baubeginn: 06.11.2002

  • Midpowermodell aus GFK
  • Maßstab 1:40
  • Länge über alles 1.280 mm
  • geplantes Gewicht etwa 3 bis 4 kg
  • zentrale Motorhalterung 38 mm für Impulsklasse I
  • in den Boostern jeweils ein Held 1k, Held 5k, bzw. C6-3 od. D7-3

Der Flugverlauf sieht das Absprengen der Booster und eine timergesteuerte Mitteltrennung des Rumpfes mit Motorbackup vor.


Die erste Arbeit - die Herstellung des Mittelrohres aus GFK. Die Aufmodellierung der kegelförmigen Durchmesser (normale Pappe) ist schon zu sehen. Die Pappe wird noch mit 2 bis 3 Lagen Glasgewebe verstärkt.

Hier ist der Rumpf im Rohbau schon fertig.

Die Vergrößerung des Durchmessers des Kupplers und die kegelförmige Verdickung des Mittelrohres ist schon aufmodelliert. 

Die Begrenzungsscheiben für ein Kühlungsfach mit Schockbandaufhängung.

Auf meiner neuen Drechselbank (99 Teuro im Praktiker-Baumarkt) wird alles superrund abgedreht und geschliffen.

Hier der Kupplungsstutzen und das Verbindungssegment. Später werden hier die Streben eingeleimt.

Schon mal die Spitze und die angedeutete Rettungsrakete und beide Rumpfteile im geteilten Zustand.

Hier ist gerade die Scheibe mit der Halterung für das Schockband eingeharzt worden, welche aus- und einbaufähig ist. Hier kann im Bedarfsfall die Stahlwolle gewechselt werden.

Kuppler mit geschlossenem Kühlungsfach mit Schockbandbügel.

Die verschiedenen Durchmesser zur Aufnahme der Gitterstruktur zwischen der angedeuteten 1. und 2. Stufe des Originals …

… und die Spitze mit dem oberen Teil des Körperrohres und der aufmodellierten Nutzlastverkleidung.

Die Spitzen der Booster. Sie wiegen, wie man sieht, zusammen nur knappe 100 g.

Hier schon mal anpappen für's Foto. Sieht gut aus. Am Ende sollen ja die Spitzen der Booster fest angeklebt sein, und nur die Körperrohre der Booster fliegen bei deren Ausstoßladung seitlich weg. Hier schon mal die angepasste Schablone eines Boosters.

Der Rettungsturm ist scalemäßig schon im Rohbau fertig.

Die Gitterstruktur ist ebenfalls eingeleimt.
Wenn später alles farblich abgestimmt ist, wird es bestimmt ganz toll aussehen.

26.11.2002
Die Boosterform ist gedrechselt. Darauf entstanden die Negativ- Tiefziehhalbschalen welche nun mit GFK ausgeharzt worden sind.

28.11.2002
Der fertige Booster! Passt genau und wiegt nur schlappe 200g.
Das Hauptrohr mit allen Details bis zum jetzigen Zeitpunkt 770g.
Eine Gewichtsprognose kann man an dieser Stelle schon mal wagen.
Das wären:
4 Booster 800g
Hauptrohr (mitMotorhalterung) 800g
Fallschirm 100g
Ausgleichsgewicht in der Spitze 200g ???
Motorisierung ca. 600g

Abfluggewicht: ca. 2,5 kg

Das ist viel besser, als ich es geplant hatte.
Aber aus Erfahrung weiß ich, dass es zum Ende hin (Spachtel, Farbe etc.) immer schwerer wird.

03.12.2002
Heute habe ich weitere Boosterhalbschalen hergestellt und bei dem ersten die Bodenplatte mit dem Flügel und der Feder, welche mal im Nut der Fußhalterung Aufnahme findet, eingeharzt.

10.12.2002
Hier die Arbeit der letzten Woche.
Die vier Booster sind im Rohbau fertig und meine Vorräte an Epoxydharz, Härter und Glasgewebe sind erschöpft.
Nun gilt es die Booster am Mittelrohr anzupassen.
Bei den Bildern sieht man deutlich die untere Shear-Pin-Halterung der Booster und die 38mm AT-Motorhalterung welche mit einem Ring aus Buchenholz und längs eingeklebten Holzleisten realisiert wurde.
Das kleine seitliche Loch (Bild links oben) ist das Aufnahmeröhrchen der Shear Pin’s welche den Booster erst bei einer bestimmten Kraft freigibt und somit verhindert, dass sie schon beim Start durch ihre Trägheit (falls ein Boostermotor nicht zündet) abfallen. Somit ist gewähreistet, dass erst das Boosterdelay die Trennung von Booster und Mittelrohr vornimmt.

12.12.2002
Nun habe ich es geschafft, der ganze Rohbau ist fertig.
Die Shear-Pin-Halterungen der Booster habe ich etwas schmaler gemacht und mit Stahlblechen zum sicheren abscheren der Pins ausgerüstet. So müßte es funktionieren.

16.12.2002 Weiter geht’s... Jetzt werden endlich die Boosterspitzen fest angeklebt und die Kupplungsvorrichtung an den Spitzen der Booster angedeutet.

Das Fach für die Elektronik ist schon fast fertig. Jedenfalls ist der Deckel genauestens eingepasst.

Nun nimmt die Sojus schon Formen an. Bald ist Zeit für das Studium der Aufbauten und das Anbringen derselben. Das macht dann echt Spaß und ist ein ungeheuerer Lerneffekt im Verstehen der Vielfalt des funktionierens der Trägerrakete.

19.12.2002   Die Leitung steht...d.h. die Treibstoffleitung ist gleichzeitig dazu verwendet worden, um das Kabel zum Abreißkontakt außen am Körperrohr zu verlegen. Das Elektronikfach ist durchgesägt. Hier wird mal Timer, Battarie und Schleuse für die Ausstoßladung eingebaut. Und das soll alles mal reinpassen.

10.01.2003 Die Weihnachtsfeiern sind vorbei und das Neue Jahr ist eingeweiht. Nun geht es weiter mit dem Bau der Sojus.
Die oberen Stabilisierungsklappen des Sicherheitssystems der bemannten Kapsel sind angebracht sowie die ersten Aufbauten der Kapsel nehmen Gestalt an.

Das Timerfach mit dem integrierten Timer, Battarie sowie die Schleuse für die Ausstoßladung ist fertig und sogar schon einsatzbereit.
Die Multifunktions-LED ist so angebracht worden, dass sie von außen sichtbar ist.

14.01.2003
Heute habe ich die Röhrchen für das Leitrohr gefertigt und angepasst. Da die Sojus verschiedene Durchmesser hat, mußten die Röhrchen auf Distanzstücke montiert werden.
Des weitern sind die Aufbauten, soweit darstellbar, vollständig aufgeklebt und der erste Grundanstrich ist aufgetragen worden.

16.01.2003
Ich habe den Timer einen von außen zugänglichen Scharf-Schalter gegeben. Da fällt die das Umklemmen des Abreißkontaktes auf der Startrampe weg.
So, heute habe ich Richtfest, mein Urlaub ist zu Ende und ich habe da mal ne Flasche Rotwein aufgemacht...

Ich muß noch dazu sagen, das Modell wiegt, so wie es hier zu sehen ist, ohne Motoren, Fallschirm und Gegengewicht in der Spitze genau 2kg.
Das ist doch kein schlechtes Ergebnis für die Größe und bei der vollen GFK-Stabilität.

und last but not least habe ich mir erlaubt das Datum, Ort und meinen Namen (natürlich auf kyrillisch) auf dem Modell zu verewigen. Natürlich so winzig, dass man es eher als eine technische Aufschrift halten könnte.

Auf der Rückseite habe ich noch das Autogramm vom Chefkonstrukteur Michin (Nachfolger von Koroljow) aufgeklebt, was er uns 1999 bei einem Treffen in Morgenröthe-Rautenkranz gegeben hat.

19.01.2003 Das Problem bei der Farbgebung war, dass ich mich für keine einzelne Mission der Sojus TM entscheiden konnte. So habe ich nur die russische Flagge und das Logo von Rosaviakosmos und Energia draufgepappt.

    30.01.2003 So, die Lackierung ist zufriedenstellend gelungen. Jetzt ist die Modellrakete startklar.
    Wann genau sie das erste Mal abhebt hängt wieder von den verschiedensten Faktoren ab. Das sie mal abhebt ist sicher, und ich werde natürlich davon berichten.
    Die Vorstellungen vom Gewicht habe ich locker unterboten. Sie wiegt so wie sie hier abgebildet ist genau 2 Kg.
    D.h. es muß lediglich das Gewicht des Motors und das Ausgleichsgewicht in der Spitze dazu addiert werden.
    Summa Summarum würde dann das Abfluggewicht nicht einmal die 3kg-Marke überschreiten. Das ist für so ein stabiles Modell in seiner Größe recht annehmbar.


Der erste Start der Sojus war am 09.03.3003 auf dem Flugplatz in Günterode. Es waren nicht die optionalen Bedingungen, ein kalter, ziemlich starker Wind und Temperaturen um die 8 Grad. Aber schreckt das einen Rocketier? Doch wohl nicht. Die zuvor erarbeitete Scheckliste wurde abgearbeitet, und dann hieß es “Liftoff”

Was war passiert?
Der Aerotech hustete nur mal kurz, die Booster-Held1000 brannten aus,
wurden abgeworfen, aber die Sojus weigerte sich abzuheben.
Dann, erst nach 5 Sekekunden, wo schon die Booster neben die Rampe fielen, überlegte es sich der AT161, um doch noch durchzustarten.
Der restliche Flug war wie geplant ;-)


Der zweite Flug fand am 18.05.2003 auf der “Roten Jahne” einem verlassenen Militärflugplatz bei Eilenburg zum 3. SMRT-Testfliegen statt.
Dem Bilderbuchstart und Flugverlauf war absolut nichts hinzuzufügen.
Einmalig und superschön...


Der dritte Start fand beim ALRS IV in Neuchatel (Schweiz) am 19.09.2003 statt.
Ein Flugtag der Superlative!
Und die Sojus enttäuschte wie erwartet nicht.
Dass die Booster teilweise ohne Flatterband herunter kamen, machte den Flug nicht wesentlich schlechter.
Die Ausstoßladungen der Estes-Boostermotoren C6-3 verschmorten leider die Aufhängungen der Strömer...

Und abends an der Bar war sie dann neben der neuen Delta II zusammen mit Eberhards “Russky Rockets” in bester Gesellschaft auf dem Tresen zu bewundern.
Na dann auf ein Neues. Der nächste Start wird bestimmt nicht lange auf sich warten lassen. Vielleich wächst da auch schon was Neues...


Weitere Bilder vom Modell in den Jahren 2004 bis 2006

Beim NRT II interessierte sich zu meiner großen Freude Thomas Reiter für meine Sojus TM, er hat ja den “Führerschein” für das Original...
Ein Autogramm von ihm auf meinem Modell ist nun mein ganzer Stolz.

... und so werden die Cluster-Motoren gezündet.
Kein Zündkreuz, Zünddose etc. mehr, sondern auf Tape gestreutes SP
entzündet der zentrale Motor, welches dann die Boostermotoren zündet.

2006 in Manching bei den BC-Tagen...