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Das Ziel des senkrecht startenden Raketenflugmodells ist, dass nach dem erreichen des Gipfelpunktes das Modell im Sturzflug auf ca. halber Distanz den im Bug eingebauten BC-125 als Bremstriebwerk zündet, und danach bei verringerter Geschwindigkeit den Fallschirm ausstößt. Für die Scalierung konnte nur ein Maßstab gewählt werden, welcher die Parameter des BC-125 im Bug entsprach. Weiterhin kam nur der BC als Bremstriebwerk in Frage, weil dieser Motor von hinten und zeitlich exakt gezündet werden kann. Für den eigentlichen Antrieb ist wegen der Masse des Modells ein AT I211 in der Lage es auf entsprechende Höhe steigen zu lassen. |
Rumpf des Modells konnte nicht wie ein einfaches Rohr gefertigt werden, sondern es bedarf einer rippenförmigen Unterkonstruktion, welche es auch möglich macht, Fallschirmkammer, Schockbandkammer, Elektronikbay, Battariefächer sowie Antriebssegment und Bremsraketenaufnahmerohr abzuteilen. |
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Die einzelnen Kammern werden mit einer dünnen Pappe beplankt und anschließend mit vier Lagen Glasgewebe laminiert. |
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Um das Modell modular zu halten sollte ursprünglich der gesamten Rumpf in drei Teile gefertigt werden. Das hätte aber Nachteile in der Festigkeit und die Passgenauigkeit wäre ein Herstellungsproblem geworden. |
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Das Cockpit ist freigelegt und mit seitlichen Auflegekanten für die Abdeckhaube versehen. Ganz oben ist die pyrotechnische Kolbenmechanik des späteren Fallschirmkammerdeckels zu erkennen. |
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Die Klappenmechanik funktioniert bestens nach dem Maurischen Prinzip. |
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Jetzt ist bereits die Cargo-Bay, bzw. die Fallschirmkammer freigelegt und worden. |
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Um einen gut sitzenden Cockpitgehäusedeckel herzustellen, muss man die Auflageleisten mit Trennwachs einpinseln, und darauf mit ein paar Lagen gut zurechtgeschnittenen Glasgewebe das Gebilde formen. Anschließend wird gespachtelt und auf Form geschliffen. |
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Der Cockpitdeckel passt haargenau und wird von vier Senkschrauben gehalten. |
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Das Heckleitwerk. Auf Stabilität und exakte Winkel wurde beim Zusammenbau Wert gelegt. |
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und so werden die Einschlagmuttern nachträglich ins Gehäuse eingebaut. |
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Am 28.11.2004 war es dann soweit. Auf einer sehr großen, brach liegender herbstlicher Wiese startete die Bachem Natter auf einem I211. |
In den letzten Tagen des Jahres 2004 wurde die Bachem Natter umgebaut. Sie bekam eine neue Spitze. |
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Am 16.01.2005 war es dann wieder soweit. Bei strahlenden Sonnenschein und bestem Flugwetter fand der zweite Flug der Bachem Natter statt. |
Als dann nach 8 Sekunden der Fallschirm ausgestoßen wurde, blieb den hinterherblickenden Rocketeers vor Schreck der Atem stehen. Das Schockband war gerissen, so als ob nicht der geringste Wiederstand gewesen wäre. |
Nach gutem Zureden aus der Raketenmodellbauszene hatte ich dann doch angefangen die Teile der Bachem Natter wieder zusammenzufügen. |
Die Struktur würde zum großen Teil mit mehreren Lagen Glasgewebe und Epoxyd-Kleber ersetzt und darüber gespachtelt. |
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Ein neuer Bauabschnitt beginnt |
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Das neue Konzept ist aus der Notwendigkeit entstanden, eine möglichts gerade verlaufende Schubkonvektorlinie zu bekommen. Da selbst die Verlagerung des 2kg schweren Bleigewichtes in der oberen Hälfte der Spitze nicht ausgereicht hat das Modell senkrecht in den Himmel starten zu lassen, wird mit den vier BC125 Stirnbrennern mit Peak als Booster die gerade Schublinie hergestellt. So weit das Konzept... es bleibt auf jeden Fall spannend... 03.03.2005 |
Zur Herstellung der Brems-BC-Verkleidung wurde zuerst eine kleine Tiefziehform vom BC-Bremsdummy (die Nasenverkleidung) gemacht. |
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Bei dem Teil muß ich damit rechnen, dass ich es beim Einsatz nie wieder finden werde. Denn es wird ja bei der Zündung des BC's einfach abgesprengt. |
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Durch das hervorstehende Reduzierstück sieht das Heck der Natter nun etwas klumpig aus, aber der Vorteil einen zusätzlichen zentralen Antrieb mit einer schönen Flamme + Rauch und noch dazu einen Pilotschirm zu haben, ist besser. |
Endlich sind die Motoraufnahmehülsen für die Booster eingetroffen. Nun kan die Komplettierung der Antriebe vorgenommen werden. |
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Dem ist wohl nichts hinzuzufügen... :-) |
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Am 06.August 2005 absolvierte die Bachem Natter ihren 3. Flug |
Alle vier Booster-BC’s zündeten perfekt nur das Hecktriebwerk, ein BC125 - Stirnröhrenbrenner, blieb stumm. Deswegen erreichte die Natter nicht die erwartete Flughöhe. Der Flugverlauf war dennoch zufriedenstellend, da das Bremstriebwerk im Bug (ebenfalls ein BC125 - Stirnröhrenbrenner) vorprogrammiert zum idealen Zeitpunkt zündete. Eine Sekunde später wurde der Fallschirm ausgeworfen und das Desaster nahm seinen Lauf. Die Fallschirmleinen rissen ab, und die Bachem Natter bohrte sich ungebremst in den glücklicherweise weichen mit Gras bedeckten Sandboden. |
Ein glatter Abriß des Bugs an der Sollbruchstelle. Eine voraussichtlich leichte Reparatur, da ansonsten wie eine Wunder alles andere ganz geblieben ist. |
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02.10.2005 ALRS VI Neuchatel (Schweiz) |
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