Eine A4 Hybridrakete - Baubeginn 05.06.2020
Die Scalierung zum Original beträgt ca. 1:7,5
Der Aufbau des Grundkörpers findet auf einem GFK-Rohr
110mm Durchmesser mit aufgefädelten Styrodurringen statt, welche
man dann zur entsprechender Form abdrehen kann.
Weiterer Baufortschritt:
Der 1. Bauabschnitt, der Rumpf des Hecks, wird nun plan
gedrechselt.
Das Ende des Heckteils ist erreicht. An den 8
Einschlagsmuttern wird dann der Kupplungsstutzen befestigt.
Die Railbuttongewinde sind eingebaut und die Spalten,
Dellen, Kratzer und Risse sind gespachtelt worden.
Ich
musste schon anfangen wenigstens mal eine Lage Glaslaminat
aufbringen, da das Styrodur sehr empfindlich ist und man durch
Unachtsamkeiten schnell mal eine Delle oder Furchen rein bekommt.
Die
Schwierigkeit ist, dass der Körper konisch, und nicht
zylinderförmig ist. Das Gewebe kann man nur schwer und nicht
blasenfrei auflaminieren.
Bei der nächsten Lage werde ich
immer nur den halben Durchmesser Gewebe nehmen und dann
überlappen.
Das müsste dann besser funktionieren.
Von meinem Vorhaben die beiden Hälften der Rakete
mit Schrauben zu verbinden bin ich abgekommen und werde wie üblich
die Raketenhälften mit einem Kuppler verbinden.
Zuvor habe
ich, wegen der Gewichtseinsparung, die Einschlagmuttern
herausgefräst.
Den Kuppler baue ich aus einem längs
aufgeschnittenen Teilstück eines 110mm Rohr, welcher im
Innenrohr wieder zusammengeleimt wird.
Nachdem das Kupplungsrohr ausgehärtet ist, kann auf
dem verbleibenden Innenrohr der Spitze, weitergebaut werden.
Schon mal eine Probe, ob der Kuppler auch passt.
Mit dem Einkleben des Kupplungsrohres muss ich noch
warten, weil noch einige Details, wie Entlüftungsröhrchen
und Abschlussspannt des Motors, vorher eingebaut werden müssen.
Außerdem müssen noch die Außendurchmesser
der beiden Teile angeglichen werden.
Aber es sieht schon mal gar nicht schlecht aus.
(19.06.2020)
Kuppler passt und sie wächst weiter.
Der Abschlusspant vom Motor ist eingeklebt, man sieht das
Delayladungsröhrchen und der Kuppler ist nun fest. Am
Motorcasing selbst wird der Fallschirm eingehängt
kleiner Zwischenstop der Bauarbeiten wegen Urlaubs
am Bodensee (22.06.2020)
Die "Zigarre" ist nun fast vollständig.
Die Spitze fehlt noch. Und da habe ich ein Problem. wie soll man das
Shockband vom Fallschirm befestigen? Ich kan zwar in das Rohr
hineinfassen, leider ist aber mein Arm zu kurz.
Ich werde wohl
oder übel die Spitze steckbar machen, damit man das Band durch
"Teil 1" durchstecken kann, das Band einhaken und dann
wieder die Spitze aufstecken.
Wie auf dem folgenden Bild ist die
Rakete 167 cm hoch und wiegt knapp 3 kg.
Für die abnehmbare Spitze habe ich mir folgende
Lösung überlegt:
So siehts in der Praxis aus.
Das Gewicht liegt jetzt
bei 3250g
Um die Größenverhältnisse mal zu
dokumentieren bin ich mit auf dem Bild:
Laminieren der Spitze und Teil1
Endspachteln und schleifen...
das spachteln und schleifen ist wirklich die
unangenehmste Arbeit....
Nicht jeder Füll- oder Spritzspachtel eignet sich
für das Styrodurmaterial.
Da kann man schlimme
Überraschungen erleben!
normalerweise, wenn eine Lage Glas auf dem Styrodur
liegt, sozusagen eine Isolationsschicht bildet, passiert dann nichts,
aber wenn die Isolationsschicht nur ein bisschen, durch das
schleifen, aufgebrochen ist, kann man sein blaues Wunder erleben.
Hier ist nochmal alles gut gegangen.
Das Teil 1
Hier gibt es aber noch jede Menge Arbeit die
"Mondkraterlandschaft" zu glätten...
d.h.
spachteln-schleifen, spachteln-schleifen, spachteln-schleifen, spachteln-schleifen, spachteln-schleifen...
Dieses ewige schleifen... und man ist immer noch nicht
zufrieden
Man kann machen, was man will, immer wieder treten so
narbenarttige Untergründe beim schleifen hervor.
(18.Juli 2020)
Leider hat es nicht ganz
geklappt mit dem "Bajonettverschluß" so wie ich mir
das vorgestellt hatte. Trotz Trennlack sind beim auseinanderziehen
die Haltenippel abgebrochen.
Ich gebe aber noch nicht auf, und werde die Haltenippel anders
konstruieren.
Gesagt, getan. Ich habe als Haltebolzen Nägel
verwendet.
mit Glasschnitzel vermischt und mit Epoxy eingeleimt.
Jetzt hält es und man kann die Spitze bequem
abnehmen, um den Fallschirm zu montieren.
Nun beginnt ein neuer Bauabschnitt (24.07.2020): Die
Montierung der Flügel. Vorher muß allerdings noch einmal
kräftig gespachtelt und geschliffen werden.
Es wurde
ein entsprechend langer Nut gefräst, indem der Flügel auf
das innen liegende Konstruktionsrohr aufgeleimt wurde.
Jetzt sind alle vier Flügel eingeklebt:
Um scale zu bleiben, müssen die Finns 16mm dick
werden und an den Rändern spitz zulaufen.
Ich werde das so
machen, indem ich die 4mm Sperrholzflügel mit 6mm Styrodur
beidseitig beklebe, an den Rändern spitz abschleife und dann mit
Glasgewebe beziehe.
Endlich habe ich alle Flossen mit Glas belegt.
Überschüssiges Glas abgeschnitten und auf
Profil geschliffen.
Die Sicken mache ich mit Polyesterspachtel.
Jetzt ist das Limmit an Schleifarbeiten erreicht! Man
kann einfach nicht mehr...
Die Enden der Finnen habe ich ebenfalls abgeschrägt...
Da man ja aus Erfahrung weiß, dass die Enden der
Flügel bei der Landung meisst in Mitleidenschaft gezogen werden,
habe ich die Enden der Flügel nochmals mit einigen Schnipseln
Glasfaser verstärkt.
Nach dem Schleifen... sehr hart geworden!
Die Strahlruder sind lediglich eine steckbare
Atrappe und werden beim echten Start selbstverständlich
abgenommen.
Das Gewicht beträgt beim Teil 1 (Heck) zimlich genau
3 Kg
Das Teil 2 (Spitze) wiegt 2,2 kg
Die Ruder sind
steckbar...
fast fertig (07.08.2020)
Ein paar Kleinigkeiten sind noch fällig:
Wie
die, ich nenne sie mal "Getriebeverkleidung", hinter der
sich in Wahrheit die Ketten zur Ruder- und Getriebesteuerung
verbergen.
Des weiteren habe ich mich endlich getraut das
Abgasüberlaufrohr einzubauen.
Der Hybridantrieb erfordert
ja beim betanken mit dem N2O-Gas ein Überlaufröhrchen,
damit man weiß, dass der Tank voll ist und der Motor gezündet
werden kann.
Normalerweise ragt das Überlaufröhrchen
seitlich aus der Rakete. Da aber mein Modell genügend Platz im
Innern hat, fand ich es scalemäßig einfach klasse, wenn
das überschüssige Gas dort austritt, wo bei der A4 der
Auspuff von der Turbopumpe ist.
Also am unteren Ende zwischen
den Flügeln.
Aber hier erst mal ein Foto vom Ort, wo vom
Motor das Überlaufröhrchen in den "Auspuff gesteckt
wird.
und hier wo der Schlauch wieder herauskommt.
und hier der Auspuff:
Wenn hier das Gas (N2O) austritt, dann ist der Tank voll und es
kann gezündet werden.
Jetzt ist der Bau der A4
fertig. (12. August 2020) Es bedarf noch die Fallschirmelektronik und
die Lackierung.
Endspurt, los geht es mit dem Bau der Elektronikbay.
Ich
habe ja durch die Sandwichbauweise viel Platz für allmögliche
Elektronik, werde mich aber nur auf das Nötigste beschränken,
wie Altimax Simply, Lipoakku und einen mechanischen Schalter.
eine
Bucht von ca. 9 x 9 cm dürfte ausreichend genug sein.
Die Wände sind mit Holz verkleidet und dienen
gleichzeitig als Auflage für den Deckel.
Ich verzichte diesmal auf einen magnetischen Schalter und
habe mich für einen kompakten Schiebeschalter entschieden. Der
Magswitch ist zwar elegant und modern hat aber den Nachteil, wenn die
Rocket über einen längeren Zeitraum in der Ecke
steht, wird der Akku ausgelutscht.
Bei einem mechanischen
Schalter ist aus wirklich aus und der Akku behält seine
Ladung.
Der Deckel soll noch einen Schieber bekommen welchen man
per Hand auf und zu machen kann.
Also: Aufmachen, einschalten,
zumachen, starten. Und das alles ohne Schrauben etc.
Ich hatte noch ein Rest Farbe übrig, da dachte ich
innen soll auch ein bischen schön aussehen.
Die Klappe ist angepasst und man kann sie mit einem
kleinen Stift oder Nagel bequem auf und zu machen.
Grundierung ist drauf.
Ein kleines Loch ist in dem Schieber, der die Klappe
verschließt. Es dient als Belüftungsloch für den
Luftdrucksensor des Altimax Höhenmesser und zum auf- und
zumachen.
Inzwischen ist die Bergungselektronik eingebaut,
mit Beschriftung. Aber das ist so "Simply", da
kann man nichts mehr falsch machen.
Höchstens vor dem Start
vergessen einzuschalten.
Die Delayladung sitzt ja bekanntlich im Kuppler. Die vom
Altimax kommenden Leitungen sind die beiden Messingröhrchen. Da
werden die Drahtenden von der Zündladung eingesteckt.
Die Lackierungsarbeiten gehen voran...
Die größte
Herausforderung ist noch das Lackieren bzw. das Abkleben für die
klassische schwarz/weiß Farbgebung
Das typische Rollmuster der A4. Das Muster kann einem
leicht in die Irre führen, wenn man entscheiden muss, wo welcher
Flügel nun schwarz oder weiß lackiert werden soll.
Aber nach ein paar Tagen ist es geschafft.
Die A4 ist
fertig (26.August 2020)
Es folgen noch die Aufkleber...
Das Bild von Frau
Luna
Hier der Druckpunkt und Schwerpunkt der Rakete.
Wie bei den Drohnen muss auf jedem Fluggerät der
Besitzer erkennbar sein.
und eine Transporthülle musste noch schnell aus
übrig gebliebenen Stoffresten genäht werden.
Morgen am 04. September 2020 fahren wir zum Solaris-
Raketenflugtag nach Manching, wo die A4 das erste Mal auf einem
Hybridmotor (J-272 / 1066 Ns) abheben wird.
Nach meiner
Schätzung wird sie ca. 400m hoch kommen.
Großes
Daumendrücken.
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05.
September 2020
Es war ein super gerader Flug voll
mit Power und phänomenaler Flamme auf 597m
(Altimaxauswertung)
Den Film gibt es
hier:
youtu.be/oKHt5Ip_MrQ
So einen sauberen geraden Flug hatte ich bei meinen vielen
Modellen selten erlebt. Die Hybridflamme war ewig lange zu sehen.
Einmalig! Ich, und alle meine Raketenmodellfreunde waren
begeistert.
Leider blieb das Modell bei der Landung nicht
verschont, ein paar Blessuren gibt es eben immer
Zwei Flügel sind beim schrägen Aufsetzen
gebrochen. Das werden einige Stunden an Reparaturen.
Das
obereTeil hat auch eine Delle abbekommen. Es ist in der Luft oder bei
der Landung wahrscheinlich mit dem Heck zusammengestoßen.
Nicht lange Nachdenken, sondern reparieren!
Als
erstes will ich die Flossen wieder stabil machen.
Die Bruchkante mit dem Dremelfräser freigelegt,
geschient und dann mit Epoxy und Glasschnitzel die Bruchkante
verfüllt.
großzügig mit Spachtelmasse
versehen...Schleifen, schleifen...
die A4-Hybrid ist jetzt (25.09.2020) wieder repariert und
bereit für ein neues Abenteuer.
Ein paar
Änderungen/Verbesserungen habe ich dabei vorgenommen.
z. B.
ist der obere Spannt am Ende des Motors, er war ja durch die etwas
reichlich bemessene Ausstoßladung regelrecht zerschossen, neu
aus 10mm Buchensperrholz mit vier dahinter geklebten Holzauflagen
gemacht worden.
Das Alurohr zur Aufnahme der Delayladung ist
besser und auch seitlich verklebt. Das müsste viel besser die
Ausstoßladungskräfte aufnehmen.
Bei der Spitze habe ich mich von der Idee der
Bajonettverbindung verabschiedet und die Spitze fest
eingeklebt.
Vorher habe ich ein doppeltes Drahtseil mit der
Schrauböse verbunden, so dass ich mit meinem Arm bequem den
Fallschirmschäkel in das Drahtseil einklinken und verschrauben
kann.
Ich hoffe, dass ich da nie mehr an die Gewichte bzw.
Schrauböse was montieren muss, denn da kommt man nun nicht mehr
ran.
Vielleicht versuche ich dann beim nächsten Flug auch
einen größeren Fallschirm einzubauen...