A4-2021
(Baubeginn
01.Dezember 2020)
Da
die Coronabeschränkungen auch vor den ambitionierten
Raketefliegern nicht Halt machen, angesagte Flugtage abgesagt werden,
bleibt einem nichts anderes übrig, als sich in seiner
Raketenwerkstatt zu verkriechen und wieder mal eine Modellrakete zu
bauen.
Da ich keine besondere Idee habe, entschied ich
mich noch einmal meine Halbschalenform der A4 zu benutzen. diesmal
soll sie ganz aus Kohlefaser bestehen, so leicht wie nur möglich
sein, aber ausgestattet mit allen Raffinessen was mir in den letzten
20 Jahren so eingefallen ist. d.h.
Klappenmechanik, mit
Servosteuerung, geschaltet mit einem gerade neu von Louis
entwickelten Altimax der 4.Generation.
Da
es keine Aerotechmotoren mehr zu kaufen gibt, gebe ich den
Klimamotoren (D9) noch mal eine Chance und werde einen Clusterantrieb
von 6 x D9 vorsehen. Die Motorenhalterung hat mir mein Rocketkollege
Ralf mit dem 3D-Drucker schon ausgedruckt.
Das ergibt 54Newton Schub. Damit kann ich also ein Gewicht von
1,2 Kg stemmen. In der Gewichtsklasse muss ich mich bewegen und darf
inklusive Motoren, Fallschirme, Elektronik nicht schwerer werden. Da
habe ich mir ganz schöne Grenzen beim Bau gesetzt.
Ich
fange an mit den beiden Halbschalen aus Kohlefaser (Carbon)
Ich brauche vier Kammern:
-Elektronik mit Lipoakku
kommt in die Spitze,
- dahinter Main Fallschirmkammer
- ein kleiner Servo-Raum
für die Klappenmechanik des Drogue
- Raum für den
Vorschirm(Drogue)
- Motor- Clusterhalterung
Man erkennt an den beiden Spannten zu den
Fallschirmkammern die Öffnungsmechanik
es sind ein paar weitere Details eingebaut
wie:
Styrodurcontainer für den Akku (sitzt unterhalb der
Elektronikplatine)
die Aufnahmegewinde (Einschlagmuttern) für
Railbuttons
die Verkabelung des Drogueservomotors
voller Sorge habe ich den Baufortschritt mit allen
Einzelheiten auf die Waage gepackt.
ca.600g wie man sieht,
Die Motoren, sowie die
Fallschirme und
mit CFK belegte Finns plus der 2.
Halbschale.
Wenn ich Glück habe kommt am Ende wirklich
1200g raus. Aber das wird eng.
Ursprünglich wollte
ich ein Federgestänge für den Auswurf der Flschirmklappe
machen, aber da hatte ich eine bessere Idee!
Einfach nur die
Feder an der richtigen Stelle anbringen, und die Klappe steht im
geschlossenen Zustand unter Spannung und wird beim entriegeln
weggeschleudert.
Die zweite Halbschale ist gefertigt worden (20./21.
Dezember)
Die Oberfläche sieht bei weitem noch nicht so
aus,wie ich mir das vorstelle. Da muss noch sehr viel geschmirgelt
werden. Das geht aber erst wenn diie beiden Hälften zusammen
geklebt sind.
Die Halbschalen sind jetzt zusammengeklebt, müssen
an der Nahtstelle und auf der Oberfläche noch gespachtelt und
geschliffen werden.
Der erste Flügel wird ausgerichtet und angeklebt.
Die Sicke, (Flügelwurzel) wird mit gefärbten
Epoxykleber vergossen.
Die Finns sind angebracht.
Anzeichnen der Drogue- und Service-Klappe
Die Klappenausschnitte sind ausgesägt. Die
Öffnungsmechanik musste ich versetzen, da ich beim
zusammenkleben und der Anbringung der Finns leider nicht auf das
Zusammenspiel der einzelnen Komponenten geachtet habe. Großer
Denkfehler von mir! Nun habe ich die Arbeit, das wieder auf die Reihe
zu bekommen.
Die Klappenschließzylinder und den
Servo habe ich nun mittig versetzt.
Die Feder musste auch versetzt werden.
Den Deckel für das Servicefach herzustellen, ist
immer eine Herausforderung.
Am herausgesägten Rohrabschnitt
habe ich eine Kante aus Epoxy vermischt mit
Kohlefaserschnitzeln
aufgetragen um so den Sägespalt
auszugleichen. Nun muss man nur noch die Kanten
passend
feilen.
Der Klappeneinbau ist immer eine langwierige Prozzedur.
Weil der Deckel mit Schrauben, eine Auflage braucht, die mit einem
Gewinde versehen sein muss und natürlich auch genau passen
muss.
Anders dann der Deckel für die
Drogue-Fallschirmklappe. Die muss aber auch etwas größer
werden, weil ebenso die Sägespalten ausgeglichen werden
müssen.
Wie schon gesagt, erreicht man das, indem man auf
zwei Seiten der Klappe etwas Material anspachtelt.
Jetzt ist die Klappe groß genug und man kann sie
passend feilen.
Die Drogueklappe ist fast fertig angepasst. Heckseitig
ist ein Alustreifen angeklebt, der die Aufgabe hat, den Deckel hinten
zu arretieren.
Vorne wird der Verschlussdoppelstecker passend
genau angeleimt, in dem man den Deckel mit einem Tropfen Epoxy auf
die Klebestelle im geschlossenen Zustand legt.
eine Probe...
Und jetzt manuell ausgelöst...
Wahnsinn, die
Klappe fliegt wie abgesprengt davon. Besser würde es eine
SP-Ladung auch nicht können.
(25.01.2021)______________________________________________________________
Die
Verschlussklappe zur E-bay. Da soll ja später mal der Altimax
rein.
Sitzt, wackelt und hat Luft. Die Ränder passen noch
nicht ganz genau. Aber hier soll ja sowieso ein Luftaustausch statt
finden.
Der fertige Deckel zur Elektronikbay mit Schieber zum
verschließen.
Bei geöffnetem Schließer:
Hier entsteht die nächste Klappe für die große
Fallschirmbucht.
Wie üblich muss ich an dem ausgesägten
Stück Material anspachteln.
Es sind alle Klappen eingebaut. Nur mit der Federwirkung
der Mainklappe bin ich noch nicht zufrieden. da muss ich eventuell
noch etwas nachbessern.
Man konnte die Feder, wenn sie quer
eingebaut ist nicht ordentlich spannen. Deswegen habe ich sie längs
zur Flugrichtung eingebaut. Wie ich finde ist das die bessere und
bequemere Lösung.
Jetzt kann man beim auflegen der Klappe
die Feder besser spannen, und außerdem fliegt beim auslösen
des Federmechanismus die Klappe in Flugrichtung davon.
Wie man sieht ist das Gesamtgewicht ca. 1kg!
Da bin
ich fast am Limit.
D.h. Die Fallschirme dürfen nicht mehr
als 200g wiegen, um nicht die gesetzte Grenze des Abfluggewichts von
1200g zu überschreiten.
30.01.2021 mein Facit:
Mein
Ziel habe ich erreicht: Eine A4 völlig aus CFK Carbon zu
bauen.
Allerdings muss ich selbstkritisch sagen, dass die
äußerliche Oberfläche nicht meinen hohen Ansprüchen
an Glattheit und Verarbeitung entspricht.
Es gibt in der
Oberfläche kleinere Dellen und "Runzeln". Wegen des
Gewichtslimmit will ich ja keine Spachtelmasse einsetzen. Auch die
Klappen sind nicht Millimetergenau eingepasst.
Nun, das
Wichtigste ist die Funktionalität. Aber das kann erst ein Flug
beweisen.
Wann das sein wird, muss Corona sagen.
Nun
musste ich doch noch einmalnachbessern:
Die Art der
Federanbringung war doch nicht so optimal, weil das auflegen der
Klappe und das spannen der Feder ließ sich nicht einfach
händeln. Dabei noch den Fallschirm reindrücken... war mehr
oder weniger eine Fummelei.
Nun habe ich umgebaut und meine
erste Idee mit einer Spiralfeder in einem Rohr mit Stempel, der die
Klappe hochdrückt, verwiklicht. Ähnlich wie beim
Kugelschreiber.
Sehr viel besser das Händling, man
kann die Klappe herunterdrücken und spannt dabei gleich die
Spiralfeder im Rohr. Das gleiche habe ich auch hinten bei der
Drogueklappe verwirklicht.
wie man bei den Bildern bemerkt hat, bin ich doch ohne Spachtel
an einigen Stellen nicht ausgekommen.
Muss ich halt mit
schwarzer Farbe drüberlackieren.
Die wirklich super 3d-ausgedruckte Motorhalterung werde
ich bestimmt nicht verwenden.
Zum einen steht sie nach hinten
weiter heraus und ob sie der Hitze des Clusters aushält???
Die
Motoren mit Tape umwickeln, so dass sie gerade mal so in der Hülse
stecken,
ist meiner Meinung nach völlig ausreichend.
Ich werde sie noch mit einem Carbonlack
versehen und dann wars das auch mit dem Raketenbau.
Mit
nun fast 70 Jahren will ich in die Rocketrente gehen.
Ciao,
Rolli (25.02.2021)
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