Das war mal meine geliebte Red Arrow, nachgestaltet nach der
Canadian Arrow.
Leider
hat das Schicksal zugeschlagen, und auch diese Rakete hat nach vielen
Jahren den Modellraketentod erleidet.
Nun habe ich
beschlossen, nach dem Vorbild der Canadian Arrow, erneut ein
ähnliches Modell zu bauen. So soll sie einmal aussehen.
Wie
schon so oft, bildet die Grundlage die Halbschalenbauweise nach der
A4.
(Baubeginn: Januar 2018)
Als
Antrieb sehe ich ein Cluster aus maximal 7 x D9-0 vor, welcher
in einem 3 D gedruckten Motorcontainer Platz findet.
Das
Novum ist, dass man verschiedene Cluster mit unterschiedlicher
Motorbestückung starten und fliegen kann.
Festgeschraubt
wird der Motorcontainer mittig mit einer Imbusschraube an einem
Klemmspant, der ein und ausgebaut werden kann.
Dabei
ist von Vorteil, dass genug Platz am Ende des D9 für den
Schraubenkopf ist.
und
so sind die Flügel in den gefrästen Schlitz im Körperrohr
montiert und eingeklebt.
Das
Gewicht ist soweit ganz gut.
Nun
will ich einmal mit dem Fallschirmdelay einen neuen Weg gehen und
keine Trennung der Rakete in zwei Hälften vorsehen, sondern die
Rakete in einem Stück, mit einem seitlichen pyrotechnischen
Fallschirmausstoß bergen.
Ja,
warum einfach, wenn es kompliziert auch geht!
Ich
habe ja schon bei vielen meiner Modelle die seitliche Klappenmechanik
mit Servomotoren, komplizierte Verriegelungsmechanik sowie
Absprengung der Klappe mit einer Federtechnik , angewendet.
Jedoch
will ich diesmal, wegen der Einfachheit, eine pyrotechnische
Ausstoßtechnik bauen.
Ich
habe hier eine einseitig gelagerte Klappe, unter der sich die
sogenannte Explosionskammer befindet, wo man bequem die Ausstoßladung
platzieren kann.
Kommt
es nun zur Explosion der Delayladung, wird die Klappe nach oben
gedrückt, und der über der Klappe befindliche Fallschirm
wird zusammen mit dem Deckel weggeschleudert.
Großer
Vorteil, der Fallschirm wird nicht durch die heißen Gase
verbrannt.
Das Schockband ist am hinteren Spannt befestigt, geht
durch die Klappe und verhindert so, dass es zu einer Überdrehung
der Klappe kommt.
Die
Schwierigkeit der Konstruktion war die Herstellung eines Teilstücks
eines Kreissegments, welcher dem Radius des Gelenks der Klappe
entspricht. Das ist wichtig, weil die Klappe am vorderen Ende ihres
Weges schleifen, aber nicht klemmen oder blockieren soll.
Eine
weitere schwierige Sache ist die passgenaue Herstellung des
Deckels.
Dafür
muß ich an dem herausgesägten Stück des Körperrohres
an zwei Seiten mit etwas Glasfaser und Epoxy Material anspachteln, um
den Sägeschnitt auszugleichen.
Hier
der passend geschliffene Verschlussdeckel.
Der
Verschlussdeckel hat seitliche Wände, welche dazu dienen, bei
Explosionsöffnung der Klappe den Deckel mit nach oben zu drücken
um den Fallschirm freizugeben.
Am
hinteren Ende des Deckels ist eine Alukante, welche den Deckel hinten
festhält. Am vorderen Ende habe ich eine Feder angebracht,
welcher den Deckel vorne einrasten läßt, damit der Deckel
beim Flug nicht schon vorzeitig oder aus Versehen weggeschleudert
wird.
Durch
das Gewindeloch des Railbuttons gegenüber habe ich die
Möglichkeit mit einem dünnen Schraubendreher den Ausstoß
mechanisch zu simulieren, in dem ich die Klappe nach oben
wegstoße.
https://youtu.be/ATcKybYBX9A
Jetzt
gilt zu beweisen, dass das auch mit einer Ladung SP klappt.
Dafür
muss erst einmal die Elektronik zusammen gebaut werden. Die einzelnen
Komponenten finden auf einer 3x12cm Plattform Platz. Altimax
Simply 2016 Altimeter, Altimax Magswitch, LipoAkku
In
das Körperrohr wird seitlich eine Öffnung hinein gesägt
und dann die Seitenkanten mit einem Alustreifen verklebt. Hier werden
später Gewinde hinein geschnitten, wo dann der Deckel fest
geschraubt werden kann.
Die
gesamte Elektronik soll diesmal an der Unterseite des
Elektronikdeckels befestigt werden, so dass man mit der Abnahme des
Deckels auch gleich die Elektronik in der Hand hat. Man braucht
lediglich eine Steckverbindung für die Delayladung.
Der
Deckel der E-Bay ist fertig und eingepasst. (muss noch ein bischen
verspachtelt und geschliffen werden.
Dann wird die Elektronik
angeleimt.
Die
gesamte Bergungselektronik ist nun an der Unterseite des Deckels mit
Abstandsstücken festgeklebt worden.
Sitzt passgenau und
funktioniert prima.
Als Delayladung kommt der von Ralf B.
im 3D-Druckverfahren hergestellte SP-Container zum
Einsatz.
und
hier der heiße Test:
https://youtu.be/B1bHFBAot4w
So
lasse ich sie erst einmal. Nach dem Probeflug (wahrscheinlich zum
RJD) wird sie dann lackiert.
Heute
ist der 16.März 2018 und es schneit wieder einmal wie
verrückt.
Jetzt
habe ich doch noch die Zeit gefunden zu lackieren.
und
das Wetter bzw. die Temperaturen sind optimal
Nächste
Woche kommt das Rot drauf...
Es
ist der 12. April 2018
Fertig. Jetzt kann der Flugtag kommen.
Schon mal geladen, mit 7 x D9 und kleinen Abstandsstückchen.
(wegen
der Motorplatzervorsorge)
Die
Zündung der 7 D9-Motoren von Robert Klima hat schon mal gaz gut
geklappt...
...
und die Rocket machte sich auf den Weg nach oben.
Nach
dem Flug musste ich leider feststellen, dass ein Motorplatzer die
Clusterdose beschädigt und herausgeschleudert hatte.
Der
Fallschirmausstoß nach der neuen Methode hat jedenfalls
funktioniert.
Bei
der Landung ist außer dem Dilemma mit der herausgesprengten
Clusterdose nichts weiter passiert.
Ich
habe nun die Clusterdose um einen Zentimeter gekürzt, sozusagen
den beschädigten Seitenrand abgesägt und den Boden durch
einen Sperholzspannt ersetzt und die reparierte Dose gleich fest
eingeklebt.
Nun
werde ich sie zum zweiten Mal fliegen lassen.
04.08.18
kurz
gesagt, Zündung perfekt, wunderbar geflogen, Schub ohne Ende,
leider kein Fallschirm, warum auch immer, abgestürzt.
Die
Zündung der 3 x D9 + 4 x D3 war durch die Zündstäbchen
und der geschlossenen Zünddose perfekt!
durch
die Motorenkombination erfolgte ein endlos langer
Aufstieg,,,
leider
erfolgte kein Fallschirmausstoß, im Nachhinein konnte ich einen
Kabelbruch an den Leitungen zu der Ausstoßladung feststellen.
Wie das passieren konnte ist mir ein Rätsel.
Entgegen
aller Ahnung eines Totalschadens steckte die Rocket unversehrt im
sandigen Rasen.
Außer
ein paar schmutzigen Schleifspuren und ein paar angepressten
Erdklumpen ist kein Größerer Schaden entstanden. Die
Canadian Arrow wird sicherlich noch einmal einen perfekten Flug
machen müssen.
Auf den folgenden Seiten sind Links zu den Bau- und
Flugdokumentationen meinen Modellraketen angezeigt.
Sie dürfen
nur zur Betrachtung und keinesfalls für weitere Verlinkungen
benutzt werden.
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